Formel 1 2020 Grand Prix von Italien
Traditionskurs mit tödlicher Vergangenheit
Formel-1-Rennen in Monza, das heißt vor allem: Gas geben, bis der Motor platzt. Der 5,793 Kilometer lange Kurs im königlichen Park ist der schnellste der Formel 1. "Früher hat man einfach in Monza den Flügel weggeschraubt und 'Gib ihm!', heutzutage gibt's dort eigens dafür entwickelte Aero-Pakete", erklärt RTL-Experte Christian Danner über die Hochgeschwindigkeits-Strecke mit langen Geraden und drei ultraschnellen Kurven.
Heiße Duelle auf dem Hochgeschwingkeitskurs
Entscheidend für die Rennstrategie ist, dass die Strecke mittleren Grip bietet, da die Pistenoberfläche recht eben ist. Der Reifenverschleiß ist eher hoch. Durch den Vollgasanteil von 70 % ist der Benzinverbrauch dementsprechend hoch. Die Bremsscheiben sollten hier sehr dick sein, da die Autos aus hohen Geschwindigkeiten heruntergebremst werden. Allerdings haben die Bremsen auf den langen Vollgaspassagen auch relativ viel Zeit, wieder abzukühlen.
Seit der Premiere der Königsklasse 1950 ist das Autodromo Nazionale in Monza regelmäßig Austragungsort des Italien-GP. Nur ein Mal wurde in dieser Zeit nicht in Monza gefahren: 1980, als der italienische WM-Lauf ein Gastspiel in Imola gab. Bevor der Traditionskurs in den 70er Jahren durch mehrere Schikanen entschärft wurde, war Monza berühmt für spektakuläre Windschatten-Duelle, die meist äußerst knapp endeten. So 1971, als Peter Genthin bei der knappsten Entscheidung eines GP-Rennens auf BRM mit 0,01 Sekunden vor Ronnie Peterson im March gewann.
Begeisterung pur beim Ferrari-Heim-GP
Bis Anfang der 70er Jahre war die Strecke aber auch eine der gefährlichsten: Neun Formel-1-Piloten, fünf Motorradfahrer und mehr als 40 Zuschauer starben bis 1978 in Monza. Zu den bekanntesten Opfern des Autodromo gehören Graf Berghe von Trips und Jochen Rindt, die beide in der Parabolica-Kurve ihr Leben verloren. Von Trips riss bei seinem tödlichen Crash 1961 zwölf Zuschauer mit in den Tod.
Um die Geschwindigkeit auf den Geraden zu reduzieren, wurde nach Rindts tödlichem Unfall 1972 die Variante Goodyear und die Variante Ascari gebaut. Mitte der 70er Jahre wurde zusätzlich noch die Curva della Roggia konstruiert. Trotzdem kam es 1978 erneut zu einer Tragödie: Bei einer Massenkarambolage unmittelbar nach dem Start ging der Lotus von Ronnie Peterson in Flammen auf. Der Schwede konnte zwar noch lebend geborgen werden, starb aber in der Nacht nach dem Crash im Krankenhaus.
Im Jahr 2000 erfolgte eine erneute Veränderung der Streckenführung. Die Variante Goodyear wurde von ursprünglich zwei aufeinanderfolgenden Schikanen in eine einzige umgestaltet. Trotz aller Umbaumaßnahmen ist das Tempo in Monza noch immer mörderisch. Die Variante Ascari ist eine echte Mutprobe. Aber auch die Curva Grande oder die Lesmo sind berüchtigt.
In puncto Atmosphäre stellt der Ferrari-Heim-Grand-Prix alles in den Schatten. Der WM-Lauf von Italien ist der mit Abstand emotionalste der ganzen Saison. Wenn hier ein Ferrari-Pilot siegt, brechen im Autodromo alle Dämme. Wie 1996, als Michael Schumacher den Tifosi den ersten Ferrari-Heim-Sieg seit Jahren schenkte.
Streckeninfos
Kurs Autodromo di Monza
Streckenlänge 5,793 km
Renndistanz 53 Runden = 306,720 km
Rundenrekord Rubens Barrichello (Ferrari)
1:21,046 (2004)
Charakteristik
Abtrieb mittel
Vollgasanteil 77 Prozent
Reifenverschleiß mittel
Bremsverschleiß sehr hoch
Benzinverbrauch hoch
Termine (mit RTL Live stream)
1. Freies Training 04.09.2020 | 11.00 - 12.30 Uhr » Live-Ticker
2. Freies Training 04.09.2020 | 15.00 - 16.30 Uhr » Live-Ticker
3. Freies Training 05.09.2020 | 12.00 - 13.00 Uhr » Live-Ticker
Qualifying 05.09.2020 | 15.00 - 16.00 Uhr » Live-Ticker
Rennen 06.09.2020 | 15.10 Uhr » Live-Ticker
Quelle - https://www.rtl.de/sport/formel-1/strecke/14/
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